Es tut sich was im Kreis! Seitdem die Realität der Klimakrise in weiten Teilen der Bevölkerung angekommen ist, erwacht vielerorts das Bedürfnis, aktiv zu werden. Zusätzlich verstärkt durch die von Putins Angriffskrieg ausgelöste Energiekrise, finden aktuell in vielen Kommunen Treffen und Bürgerversammlungen zum Thema erneuerbare Energie statt und in den Räten werden spannende Anträge eingereicht. Sogar auf Kreisebene kommen erste Steine ins Rollen.Letzte Woche war ich eingeladen zu einem Informations- und Gesprächsabend in meiner Heimatstadt Wiehl, der vom Grünen OV und dem Verein NOVE organisiert worden war.
Der Bund hat die Länder mit dem „Wind-an-Land-Gesetz“ unter Zugzwang gesetzt. NRW muss bis Mai 2024 planerisch 1,8% seiner Fläche für Windenergieanlagen bereitstellen. Um das zu schaffen, gibt es einen Beschluss, der es ermöglicht, aktuell nicht nur den Teilbereich Energie im Landesentwicklungsplan neu zu gestalten, sondern zeitgleich bereits an der Regionalplanung zu arbeiten. Also eine parallele Planung auf Landes- und Regierungsbezirksebene mit den gleichen Zielformulierungen. Was sonst 5-8 Jahre dauert, verkürzen wir so auf 2-3 Jahre. In der Zwischenzeit wird ein LEP-Erlass der Landesregierung auch den Kommunen die Möglichkeit einer Fiktivplanung einräumen. Diese Fiktivplanungen sollen sich an den Zielformulierungen zum LEP orientieren und können somit bereits jetzt Planungen in Kalamitätsflächen unserer Wälder, in Gewerbegebieten und an Autobahnrändern erlauben. Es kommt also ordentlich Tempo rein.
Neben meinem Bericht über die Entwicklungen in der Landespolitik gab es vom Verein NOVE Infos zum Stand der erneuerbaren Energieerzeugung im Oberbergischen Kreis und von der Energie-Genossenschaft Bergisches Land Erläuterungen zum Thema Genossenschaft. Danach wurde mit den anwesenden Bürgern, Ratsmitgliedern sowie dem Bürgermeister über mögliche Projekte in Wiehl diskutiert. Mehr Infos HIER bei den Wiehler Grünen.Auch in anderen Orten des Kreises fanden und finden ähnliche Zusammenkünfte statt, und viele gehen die ersten Schritte hin zu Energie-Vereinen und Genossenschaften, um zukünftig die heimische Energieversorgung zu dezentralisieren, nachhaltig auszurichten und in Bürgerhand zu überführen. Das sind spannende Entwicklungen, die ich gerne unterstütze.
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