Energiekosten treffen die Bäckereien

Nicht nur im Oberbergischen Kreis blicken die Bäckereibetriebe mit Sorge der Zukunft entgegen. Durch die Energiekrise, aber auch durch die wachsenden Rohstoffpreise und Lohnkosten steigen die Betriebskosten aktuell in nie dagewesene Höhen. Zudem waren die Bäckereien in den ersten Entlastungspaketen außen vor geblieben, da sie trotz eines recht hohen Energiebedarfs nicht in die Liste der förderfähigen Wirtschaftsbranchen aufgenommen wurden.

Der Verband des Rheinischen Bäckerhandwerks und der Bäckerinnungs-Verband Westfalen-Lippe hatten sich in einem offenen Brief an die Landtagsabgeordneten gewendet und auf die aktuellen Probleme des Bäckerhandwerks aufmerksam gemacht.

Inzwischen gibt es jedoch Grund zur Entspannung: Es ist geplant, entweder über das Energiekostendämpfungsprogramm und / oder ein eigenes Programm, auch Fördermöglichkeiten für energieintensive Betriebe zu schaffen, die nicht auf der ursprünglichen KUEBLL-Liste (Leitlinie für staatliche Klima-, Umweltschutz- und Energiebeihilfen 2022) stehen. Welche Maßnahmen in diesem Rahmen konkret umgesetzt werden, ist aber noch nicht beschlossen.

Aktuell mache ich mir in Gesprächen mit Bäckereibetrieben meines Wahlkreises ein Bild von der Lage. Die Sorgen sind groß, die Möglichkeiten Energie einzusparen in den meisten Betrieben begrenzt. Ein Erhöhen der Brotpreise ist kaum noch möglich. Schon jetzt springen Großkunden wie Pflege- oder Altenheime ab und greifen auf industriell gefertigte Brote zurück, um ihrerseits Kosten zu sparen. Und auch die private Kundschaft hat Geldsorgen und greift trotz der Zusatzstoffe immer häufiger auf Discounterware zurück.

Ich begrüße die Entscheidung der Bundesregierung, das Energiekostendämpfungsprogramm auch auf andere energieintensive Betriebe – wie eben die Bäckereien – auszuweiten. Das ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Deutschland ist bekannt für sein Bäckereihandwerk und die vielen traditionell hergestellten Brotsorten. Damit das so bleibt, ist es zudem wichtig, den Wert von Handarbeit wieder besser sichtbar zu machen und dem Fachkräftemangel endlich wirksam entgegentreten.